Deine Katze frisst ausschließlich Trockenfutter und du überlegst, ob du ihr Nassfutter geben solltest.
Vielleicht hast du dich auch schon für die Futterumstellung entschieden. Dann bist du hier genau richtig. Hier erfährst du, wie du deine Katze an Nassfutter gewöhnen kannst.
Warum ist Trockenfutter schlecht für Katzen?
Katzen sind Fleischfresser. Fleisch besteht aus vielen Proteinen und Fetten und kaum Kohlenhydraten. Doch Trockenfutter enthält oft viele Kohlenhydrate und dafür kaum Proteine. Vor allem günstiges Trockenfutter besteht überwiegend aus Getreide und pflanzlichen Nebenerzeugnissen an Stelle von Fleisch.
Zudem nehmen Katzen in der Natur über ihre Nahrung Wasser auf. Doch Trockenfutter enthält kaum Flüssigkeit. Katzen, die ausschließlich Trockenfutter fressen, müssten also deutlich mehr trinken als Katzen, die mit Nassfutter gefüttert werden. Leider sind Katzen oftmals trinkfaul und nehmen nicht die benötigte Menge an Wasser zu sich. Das kann zu einer Dehydrierung führen.
Daher empfiehlt es sich Trockenfutter nicht als Hauptfutter anzubieten, sondern nur als Leckerli zwischendurch, oder zum Clickertraining.
Warum verweigert meine Katze Nassfutter?
Wenn deine Katze nicht an das Nassfutter gehen will heißt es nicht grundsätzlich, dass sie es nicht mag. Wenn sie bisher nur Trockenfutter kennt, ist die Konsistenz von Nassfutter neu für sie. Sie muss erst einmal verstehen, dass Nassfutter gut für sie ist. Katzen wissen nicht, welches Futter gut für sie ist und welches nicht. Sie sind Gewohnheitstiere. Wenn sie bisher nur Trockenfutter kennen, werden sie das auch bevorzugen. Zudem enthält Trockenfutter oftmals Geschmacksverstärker und Aromastoffe. Dadurch wirkt das Trockenfutter häufig attraktiver für Katzen.
Hat deine Katze vielleicht den ganzen Tag über Zugang zum Trockenfutter? Das könnte ein weiterer Grund sein, warum sie das Nassfutter verschmäht. Nimm die Schale am besten weg und stell sie auch nicht wieder auf. Deine Katze muss nicht den ganzen Tag über Zugang zu Trockenfutter haben.
Feste Fütterungszeiten helfen bei der Futterumstellung
Hast du dich für eine Futterumstellung entschieden? Dann brauchst du Zeit, Geduld und gute Nerven. Eine Futterumstellung kann sich je nach Katze auch mal gerne über mehrere Monate ziehen. Fang am besten mit der Futterumstellung an, wenn nichts ansteht, wie zum Beispiel ein Umzug oder belastende Situationen, damit du genug Geduld hast, um den Wechsel durchzuziehen.
Führe am besten feste Fütterungszeiten ein. Deine Katze sollte hungrig sein, wenn es das Fressen gibt. Das bedeutet, dass ihr kein Trockenfutter zu freien Verfügung steht. Sonst würde sie dieses fressen anstatt das Nassfutter. Zudem solltest du in der Zeit der Umstellung auf Leckerlis verzichten, damit deine Katze auch wirklich hungrig ist. Deiner Katze sollten mindestens drei Mahlzeiten am Tag angeboten werden. Nach einer halben Stunde solltest du ihr das Futter wieder wegnehmen.
Von Trockenfutter zu Nassfutter: So geht es!
Du startest am besten damit, dass du deine Katze an die Konsistenz von Nassfutter gewöhnst. Dazu nimmst du das Trockenfutter und besprühst es mit Wasser. Am Anfang reicht ein Sprüher. Wenn deine Katze das Trockenfutter noch frisst, kannst du von Tag zu Tag die Wassermenge erhöhen. Wenn deine Katze das weiche Trockenfutter akzeptiert, ist sie bereit für den nächsten Schritt.
Rühre Nassfutter unter das Trockenfutter. Du kannst mit ca. einem Viertel Teelöffel Nassfutter starten und beobachten, wie deine Katze darauf reagiert. Falls deine Katze nicht mehr an das Futter gehen sollte, dann reduziere die Nassfuttermenge solange, bis deine Katze das Futter wieder akzeptiert. Füttere ihr aber nicht wieder das Trockenfutter pur. Zudem ist es wichtig, dass du das Nassfutter wirklich unterrührst und nicht nur auf das Trockenfutter drauflegst. Akzeptiert deine Samtpfote das Futter wieder, dann kannst du langsam die Nassfuttermenge erhöhen. Du kannst das zugegebene Nassfutter auch abwiegen und dir die Menge notieren. So behältst du den Überblick darüber, wie viel Nassfutter für deinen Liebling schon in Ordnung ist.
Starte mit einer Sorte Nassfutter. Orientiere dich an einen Geschmack, den deine Katze mag. Wenn deine Katze Trockenfutter mit Huhn bekommen hat, dann probiere doch Nassfutter mit Huhn. Achte bei der Nassfutterauswahl am besten auf hochwertiges Futter mit einem hohen Fleischanteil.
Biete deiner Katze das Futter an, wie bisher auch. Also, wenn du ihr bisher das Futter einfach unkommentiert hingestellt hast, dann behalte das so bei. Wenn du dein Verhalten änderst merkt deine Katze das und wird sich fragen, was mit dem Futter nicht stimmt.
Katze nicht hungern lassen
Wenn deine Katze ihr Futter nicht gefressen hat, dann sollte sie bis zur nächsten Fütterungszeit auch nichts bekommen. Es ist kein Problem einmal eine Mahlzeit auszulassen. Sie sollte aber innergalb von 12 Stunden etwas fressen. Probiere die Nassfuttermenge zu reduzieren, wenn sie das Futter verweigert. Du solltest ihr nicht wieder nur das Trockenfutter anbieten. Hier ist deine Hartnäckigkeit gefragt!
Beim Futterwechsel nicht nachgeben!
Gerade bei Mehrpersonenhaushalten ist es schwierig. Man hält sich strikt daran seiner Samtpfote nichts zu geben und der nächste holt das begehrte Leckerli hervor. Alle im Haushalt sollten am gleichen Strang ziehen.
Verdauungsprobleme durch Futterumstellung
Es ist ganz normal, dass deine Katze auf neues Futter mit Verdauungsproblemen, wie Durchfall reagiert. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass deine Katze das Futter nicht verträgt. Ihre Verdauung muss sich nur erst einmal auf das neue Futter einstellen. Sollte der Durchfall allerdings länger als drei Tage andauern oder besonders heftig sein, dann solltest du besser einen Tierarzt zurate ziehen.
Fazit
Es kann sehr aufwendig sein, eine Katze an neues Futter zu gewöhnen. Jede Katze ist individuell und braucht ihre eigene Zeit. Es ist wichtig, die Umstellung langsam anzugehen. Ich bin davon überzeugt, dass sich der Wechsel von Trocken- auf Nassfutter auf jeden Fall lohnt. Hab Geduld und sei hartnäckig. Dann kannst du deine Katze erfolgreich an Nassfutter gewöhnen.
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